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Parco Nazionale della Majella



Das Naturschutzgebiet

Landkarte
  • Verwaltung: Ente Parco Nazionale della Majella
  • Sitz: Palazzo Di Sciascio, via Occidentale 6, 66016 Guardiagrele (CH)
  • Tel: 0871/80371
  • Fax: 0871/8037200
  • E-Mail: info@parcomajella.it
    • Planungsbüro
      Haus Nanni, 67030 Campo di Giove (AQ)
      Tel.: 0864/40851 - Fax 0864/4085350
  • Grösse: Über 74.095 ha
  • Provinzen: Pescara, L'Aquila, Chieti.
  • Gründungsjahr: 1991


Parkverwaltung (auf Italienisch)
- Sitz und Büro
- Organe
- Normen und Regelungen
- Parkstatut


Umwelt

Fauna
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Foto Arch. PNM - F. Chiavaroli
Dieser Park ist besonders bergig. 55% seines Territoriums liegen nämlich auf über 2000 Metern Höhe. Er umfasst widelands und darin wiederum wildland, ist also reich an hervorragend bewahrter Biodiversität.
Aktuell beherbegt dieses Stück Land über 78% aller im Abruzzo vorhandenen Säugetierarten und 45% aller in Italien vorhandenen Säugetierarten. Auch was grosse Tiergruppen wie die Insektenfresser betrifft, stellt der Parco Majella sicherlich einen hot spot dar, auch wenn leider diesbezüglich kaum Daten vorliegen.

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Fauna

Fauna
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Foto M. Carafa

Fauna
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Die Zerstörungskraft des Menschen hat seit jeher im Land um den Parco Majella die grossen Pflanzenfresser der Wildnis vertrieben, und seltene Tiere noch seltener gemacht. Der Braunbär überlebt heute in den tiefsten Wäldern des Parks. Der Appeninwolf hingegen lebt hier ohne grosse Schwierigkeiten fort, vor Allem seiner grossen Rudel und hohen Anpassungsfähigkeit wegen.
Dank der sich nun endlich auch örtlich durchsetzenden Bewahrungskultur und der grossen Anstrengungen seitens der staatlichen Forstwache, des Parco Nazionale d'Abruzzo, des WWF Italien, des italienischen Alpinclubs sowie der Städte Lama dei Peligni, Fara San Martino, Palombaro, Sant'Eufemia und Majella, sieht es für die hiesige Natur nun schon besser aus.
Die Rehe herrschen mit über 200 Exemplaren wieder über die Höhen.
Der Braunbär ist etwa 20, der Appeninwolf 30 Mal vorhanden. Letzterer hat übrigens, dank der grossen Auswahl an natürlicher Beute, das Jagen wieder aufgenommen.
Sämtliche Ressourcen der Waldbereiche des Territoriums sind einer rationalen Nutzung unterstellt. Sie beherbergen unter Anderem Wildkatzen und Stinktiere.
Die für dieses Land typischen rauhen Kalkhänge aus sind ein idealer Lebensbereich für grosse Greifvögel, wie z.B. den Königsadler.
In der Höhe, gleich unterhalb einer schier majästetischen Unendlichkeit, lebt unter Anderem die Viper.
In diesem Park gibt es fast alle Arten an in Italien vorhandenen Tagfaltern, nämlich 116 von 131, und knapp 700 Nachtfalterarten.

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Flora

Flora
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Foto Arch. PNM - G. Marcantonio

Flora
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Foto Arch. PNM - M. Di Cecco
Der Reichtum an vegetaler Biodiversität im Parco Majella ist schier unvergleichlich gross. Über 1800 vegetale Arten, also gut ein Drittel der gesamten italienischen Flora, mit nicht nur mediterranen, sondern auch alpinen, balkanischen, hyllyrischen, piräneischen und arktischen Elementen, sind vorhanden. Die faggeta zeichnet überwiegend die natürliche Landschaft bis zu 1700-1800 Metern Höhe. Ausserdem sind z.B. Acerola und diverse Fruchtpflanzen vorhanden.
In der von Oktober bis Juni verschneiten Höhe finden viele Arten ein zu Hause, die mit den Quartärvereisungen und der Vertrockung der Adria hier ankamen. Der hierraus erfolgende Rückzug der Eisflächen, und die wiederum daraus resultierende genetische Isolation, hat die Differenzierung der ursprünglichen Arten in neue Arten und Unterarten, sowohl endemisch als auch subendemisch, bestimmt.
Unter diesen heute so wertvollen Arten finden sich beispielsweise die das appennine Schneeweiss, der Magellaner Enzyan und der Venusschuh.
In der phytoklimatischen Bandbreite zwischen 1700 und 2300 Metern dominiert die mugo Pinie mit seinen bedeutenden Auswüchsen, den mughete, die oft von anderen Arten wie z.B. dem sabinischen Gyneper, dem Zwerggyneper, Bärentrauben und Blaubeeren begleitet werden.
Floristisch besonders bereichert wird das Massiv durch kostbare mediterrane Arten wie z.B. den leccio, die in den wärmeren Sektoren des Parks ausserordentlich gut gedeihen.
Der hier interessanteste Baum ist sicherlich die italische schwarze Pinie, die spontan auf den entferntesten Felsen von Cima della Stretta, Vallone di Macchialunga und Valle dell'Orfento wächst.
Landschaftlich relevant ist der Sant'Antonio-Wald in Pescocostanzo, am Monte Pizzalto. Diese Hügellanschaft misst gut 80 Hektar und umfasst mit imposante, antike faggi, die bemerkenswerterweise von den Bissen der Weidetiere modelliert wurden.
Der Park ist wohl ein klassisches Beispiel von ökokompatiblem Modell, welches Naturreserven nicht nur schützt, sondern auch bewahrt.

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Bilder von den Blumen im Nationalpark:
(Fotos von Mirella Di Cecco)
Flora Flora Flora

Geschichte

Kloster
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Landschaft
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Das Majella-Territorium umfasst nicht nur wilde Natur, sondern auch Geschichte, Archäologie und Architektur. Es ist schon vor 800000 Jahren bewohnt gewesen, als nämlich Gruppen von Jägern und Sammlern, die der Spezies des Homo erectus angehörten, die Naturressourcen der Berge nutzten, um Nahrung zu erbeuten, indem sie pflanzliche Produkte sammelten und grosse Säugetiere jagten. Ausserdem fanden sie hier Material zur Werkzeugherstellung. Diverse Hinterlassenschaften dieser Ära sind in Valle Giumentina, Grotta degli Orsi und Grotta del Colle gefunden worden.
In den folgenden geschichtlichen Epochen zeichnen Landbau, Schafshirtentum, Mönchstum und Heremitismus das Gebiet.
Diesbezüglich sind unzählige Hinterlassenschaften vorhanden, wie z.B. die steinernen Hirtenhütten in Tholos, die stärkeren Bauten in Castra di Salle, Musellaro, Roccamorice und Lettomanoppello, die Klöster San Clemente in Casauria, San Liberatore in Majella, San Salvatore in Majella, San Tommaso in Paterno und Santo Spirito in Majella sowie die Felsgravierungen in Sant'Onofrio di Serramonacesca, Santo Spirito und San Bartolomeo di Legio bei Roccamorice, Sant'Onofrio al Morrone und San Giovanni all'Orfento.
Als die Heremiten aus den rauhsten Zonen des majella verschwanden, wurden diese zum Heim der Banditen. Eine wichtige Bezeugung dieser Zeit ist die Felsgravierung, welche "Tavola dei Briganti"(Banditentisch) genannt wird.

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Geomorfologie

Wasserfall
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Natur
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Wasserfall
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Die imposante und wilde Majella-Berggruppe ist Vater der Berge für Plinius den Alten und Mutter der Berge für die Bewohner des Abruzzo. Er ist zum Teil des Welteigentums der Nationalparks, nach jahrzehntelangen und vehementen Diskussionen, geworden, und zwar dank der Legge 6 dicembre 1991, n. 394 und dem Decreto del Presidente della Repubblica vom 5. Juni 1995.
Geographisch kann Majella in vier Bereiche aufgeteilt werden, nämlich eben Majella-auch kompaktes Kalkmassiv genannt, Morrone, Porrara und Monti Pizzi, mit seinen Hängen und dazwischenliegenden karsischen Flächen. Es handelt sich hierbei um einen Nationalpark , der dank seiner komplett im Mediterran versunkenen geographischen Position besonders wild und gross ist, da er auch über 60 Berggruppen umfasst, von denen 30 über 2000 Meter hoch sind. Darunter finden sich der Monte Amaro mit 2676 Metern, der Monte Acquaviva mit 2737 Metern, der Monte Focalone mit 2676 Metern, der Monte Rotondo mit 2656 Metern, der Monte Macellaro mit 2646 Metern, der Pesco Falcone mit 2546 Metern und Cima delle Murelle mit 2598 Metern. Auch auf Grund des groben, wechselhaften Klimas ist der Park einzigartig. Seine weiten Flächen (widelands), welche wilde Naturbereiche (wildlands) umfassen, schenken ihm eine Biodiversität von weltweiter Relevanz.
Die Verbindung zu den Parchi Nazionali del Gran Sasso, Monti della Laga e d'Abruzzo und Parco Regionale del Sirente Velino gewähren dem Park grosse ökologische Wichtigkeit, im Zusammenhang mit der Suche nach geeigneten Lebensbereichen für seltene und bedrohte Tierarten.
Das Majella-Gebiet selbst wird von weiten Summitflächen gekennzeichnet, wie sie es sonst im Appennin nirgends gibt, und unter denen der Vallone di Femmina Morta mit einer Höhe von über 2500 Metern ins Auge sticht. Ausserdem gibt es Vallone dell'Orfento mit dem gleichnamigen Fluss, Valle del Foro, modelliert vom Fluss Foro, Vallone di Selvaromana in Pennapiedimonte, Valle delle Mandrelle, Valle S. Spirito in Fara San Martino und Vallone di Taranta mit der wunderschönen Grotta del Cavallone.
Der wasserreiche Fluss Orta trennt das Majella-Massiv vom Fluss Morrone, der in die Tiefe von Sulmona über felsige Hänge fällt.
Im Süden, zu Fusse des Pizzalto, liegen die schönen karsischen Flächen, welche Altipiani Maggiori d'Abruzzo oder Quarti, nämlich Santa Chiara, Barone, Grande und Molino, genannt werden, und auf über 1250 Metern Höhe über dem Meeresspiegel liegen. Sie schliessen das Gebiet der Monti Pizzi - Monte Secine auf, die intensiv bewaldet sind. Die hervorragend bewahrten, immensen Mischwälder und der hiesige Wasserreichtum mit der hieraus resultierenden Diversität an ökologischen Nischen beswirkt, dass der Bereich der Monti Pizzi ein ideales Heim für seltene und wertvolle Arten der Parkfauna darstellt.