Herstellungsgebiet: Gesamtes regionales Territorium.
Kuriositäten
Der legende nach entstand diese Mehlspeise zu einem unbestimmten Zeitpunkt, vielleicht bei den alten Römern. genauer genommen soll sie während einer langen Besetzung aufgekommen sein, als die hungrigen Soldaten in ihrer Not auf die Idee kamen, ihre Schilde als Töpfe zu verwenden, um darin gehackte Kichererbsen in Wasser und Öl zu braten. In jedem Fall beschreibt die Geschichte die "Farinata" als eines der geselligsten Essen der traditionellen Küche. Früher war gewöhnliches Mehl eher ungewöhnlich bzw. ein echter Luxus. daher gibt es die Mehlspeise aus Kichererbsen z.B. auch in der Toskana und sogar auf Sizilien. Einst hiess sie "scripilita", aus dem Lateinischen (scribilita). Hierbei handelte es sich eigentlich um eine beliebte Focaccia mit Käse, bei der im Jahr 1557 sogar die verwendung von schlechtem Öl gesetzlich verboten wurde. Es braucht nur wenige Zutaten, um die "Farinata" zu backen, nämlich Kicherbsenmehl, Wasser und Öl. dabei ist es von höchster Wichtigkeit, einen grossen Kupfertopf zu verwenden. Der backvorgang sollte über dem traditionellen, schweren "Testo" erfolgen. Ansonsten ist der Holzofen ideal. Die knusprigen Ränder sind besonders beliebt bei der "Farinata", was hübschen Mädchen in und um Genua einst den Beinamen "Farinata-Rand" bescherte.
Als recht unwiderstehlich ("schön heiss, gerade aus dem Ofen gezogen") wird sie ihnen heute bei den "Farinotti", den traditionellen Bäckern, begegnen, diese "Farinata"(Mehlspeise), die mit einem Stück Kartonpapier auf die Hand serviert wird.
Trotz ihrer zeitlich sehr fernen und auch sehr bescheidenen Ursprünge ist diese Mehlspeise bei allen als schnelles Essen oder als nahrhafte Vorspeise beliebt. Traditionell steht sie in Genua freitags und/oder zum Neujahrsfest auf dem (abendlichen) Speiseplan.
Zubereitung
Zutaten: 300 g Kicherersbenmehl, 1 Liter Wasser, 1 Glas Öl, Salz und Pfeffer.
Verarbeitung: Das Mehl in lauwarmem Wasser mit dem Schneebesen oder Holzlöffel rühren. Leicht salzen. Weiterrühren, sonst entstehen Klumpen. Der so entstehende Teig muss relativ flüssig sein. 4-5 Std. ruhen lassen. Mit dem Löffel den Schaum abtragen, der eventuell an der Oberfläche entsteht. Wenn nötig, das Ganze durch ein Sieb ziehen, um noch entstandene Klumpen zu entfernen. Den Teig in einen etwa 50 cm breiten Kupfertopf füllen, der nicht mehr als 3 cm hoch sein darf. Im Vorhinein muss man das Glas Öl in den Kupfertopf gegeben haben. Nocheinmal durchrühren, dann für 10-15 Minuten in den Ofen stellen. Die Oberfluache des Teigs im topf muss ebenmässig sein, um ein gutes Endergebnis erzielen zu können. Die Hitze des Ofens wird die Zubereitung schnell knusprig und golden sein. Bei hoher Temperatur wird auch im einfachen Elektrofen eine ganz gute Kichererbsen-Mehlspeise zubereitet.
Am Besten geniesst man diese Speise lauwarm, mit gemahlenem schwarzen Pfeffer gewürzt. Es gibt einige Varianten, besonders auf der ligurischen Seite. Besipielsweise können dem Teig kurz vor dem Gang in den Ofen noch Rosmarin, Artischocken, Pilze, Zwiebeln oder eingemehlte Bianchetti Trüffel beigefügt werden.